Während der Corona-Pandemie hat sich die emotionale Beziehung zwischen Mensch und Tier besonders intensiviert. So ist allein im Jahr 2020 die Anzahl der Haustiere in deutschen Haushalten um fast eine halbe Million angestiegen. Als Seelentröster und Spielkameraden – nicht nur für Kinder – sind sie zweifelsohne eine Bereicherung und gehören in den allermeisten Haushalten fest zur Familie. In vielen Fällen ist die artgerechte Haltung allerdings mit mehr oder weniger hohen Kosten verbunden. So sollte man auch für unerwartete Ereignisse, wie zum Beispiel Operationen oder Sach- und Personenschäden (vor allem durch Hunde), vorsorgen.
Was kostet eine Katze?
Auch wenn der sonntägliche Spaziergang im Stadtpark anderes vermuten lässt: Der Deutschen liebstes Haustier ist laut Industrieverband Heimtierbedarf e. V. die Katze. Insgesamt leben 16,7 Millionen Samtpfoten in 26 Prozent der Haushalte.
Grundsätzlich ist der Anschaffungspreis für Haustiere aus dem Tierheim am günstigsten. Während eine Katze aus dem Tierheim zwischen 100 und 250 Euro kostet, muss man für Katzenrassen von der Züchterin bzw. vom Züchter teilweise bis zu 2.500 Euro veranschlagen. Für die Grundausstattung (Kratzbaum, Körbchen, Spielzeug etc.) kommen bis zu 500 Euro hinzu. Die monatlichen Kosten für Futter, Katzenstreu und Impfungen betragen in etwa 60 Euro.
Wichtig ist hier allerdings: Eine Katze kommt selten allein! Wohnungskatzen von Berufstätigen brauchen in der Regel eine Spielgefährtin bzw. einen Spielgefährten, da sonst negative Auswirkungen auf ihr Sozialverhalten bis hin zu Verhaltensstörungen zu befürchten sind. Für eine Katze mit einer Lebenserwartung von 16 Jahren muss man insgesamt mit Kosten von ca. 12.000 Euro rechnen.
Was kostet ein Hund?
Mit insgesamt 10,3 Millionen Tieren belegt der beste Freund des Menschen Platz zwei. Ein Hund aus dem Tierheim kostet in etwa 200 bis 300 Euro, für besondere Rassen muss man Kosten von mehreren Tausend Euro einplanen. Hinzukommt die Erstausstattung (Leine, Körbchen, Fressnapf und Spielzeug zum Kauen und Fangen) im Wert von 250 bis 300 Euro.
Neben den monatlichen Kosten von bis zu 200 Euro (bei besonders großen Hunden) sind vor allem die Sonderkosten nicht zu unterschätzen: Hierzu zählen neben der monatlich fälligen Hundesteuer die Kosten für Hundefriseur, -trainer oder -sitter.
Auch ist es dringend ratsam, sich vor Kosten infolge von Personen- und Sachschäden abzusichern. Spezielle Hundehaftpflichtversicherungen greifen zum Beispiel dann, wenn die Fellnase einen Mitmenschen beißt, hochwertige Kleidung mit Pfotenabdrücken verunreinigt oder sich losreißt und dadurch einen Verkehrsunfall verursacht. Ebenfalls ratsam ist eine Hundekrankenversicherung, da eine Operation beim Tierarzt durchaus mit mehreren Tausend Euro zu Buche schlagen kann. Insgesamt muss man für ein durchschnittliches Hundeleben von 14 Jahren Kosten von ca. 12.000 bis 17.000 Euro einkalkulieren.
Was kosten Kleintiere?
Auf Platz drei folgen mit insgesamt 4,6 Millionen Exemplaren die Kleintiere. Meerschweinchen, Kaninchen, Hamster und Mäuse bieten gleich zwei Vorteile: Sie sind nicht nur besonders für Kinder geeignet, sondern auch ausgesprochen kostengünstig in Anschaffung und Haltung. Während Kaninchen und Meerschweinchen besonders gesellige Tiere sind, sollten Hamster immer allein gehalten werden. Denn setzt man zwei Hamster in einen Käfig, kommt es schnell zu Kämpfen und Beißereien. Ein Kaninchen kostet in der Anschaffung zwischen 50 und 70, ein Meerschweinchen meist bis zu 60 Euro. Hamster sind mit 15 bis 30 Euro besonders erschwinglich. Für die Grundausstattung (Gehege, Wasserflasche, Verstecke, Laufrad etc.) muss man ca. 100 bis 300 Euro einplanen. Für laufende monatliche Kosten (Futter, Tierarzt etc.) fallen bei Meerschweinchen und Häschen ungefähr 58 Euro, bei Hamstern etwa 18 Euro an.
Kaninchen und Meerschweinchen können bis zu zehn Jahre alt werden. Die Kosten für zwei zehnjährige Tiere werden vom Deutschen Tierschutzbund auf mindestens 7.000 Euro geschätzt. Die Gesamtkosten für einen dreijährigen Hamster liegen bei knapp 800 Euro.
Wie sich an den oben beschriebenen Beispielen zeigt, sind Haustiere oft nicht nur treue, sondern auch teure Freunde. Bei Hunden und Katzen muss man beispielsweise jährliche Kosten im niedrigen vierstelligen Bereich einplanen.
Die gute Nachricht zum Schluss: Einen Teil der Kosten für den/die geliebten Zwei- oder Vierbeiner kann man unter bestimmten Bedingungen bei der Steuer geltend machen. Hier sind im Wesentlichen Handwerkerkosten (zum Beispiel Bau des Stalls im Garten oder Katzenklappe zimmern lassen) und haushaltsnahe Dienstleistungen (Kosten für Betreuung und zum Beispiel Gassigehen) zu nennen.